Seitdem ich mich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beschäftige, sind immer mehr Begriffe und Themen aufgetaucht, über die ich noch nie nachgedacht hatte. Einer davon ist Slowfashion.
Dieser Begriff ist der Gegensatz zu Fastfashion, was so viel bedeutet wie „Schnelle Mode“. Fastfashion beschreibt Firmen und Modelabel, die ohne Rücksichtnahme Klamotten produzieren. Sie gehen nicht auf die Umwelt, Nachhaltigkeit, Gute Arbeitsverhältnisse in der Herstellung oder gute Bezahlung ein. „Mehr ist Mehr“ scheint dabei das Motto zu sein. Im Gegensatz dazu ist Slowfashion der bewusste (langsame) Umgang mit Mode.
Im Internet findet man über den Begriff Slowfashion z.B. : „Der Begriff der Slow Fashion beschreibt grundsätzlich den nachhaltigen, und bewussten Modekonsum. Neben dem Konsum von Kleidungsstücken aus umweltfreundlichem Material und recycelter Kleidung fallen darunter beispielsweise auch die Verwendung von Second-Hand-Mode, die Bevorzugung langlebiger und qualitativ hochwertiger Kleidung, sowie der bewusste Kauf bei kleinen und regionalen Modelabels. Auf diese Weise entschleunigt Slow Fashion den Wegwerfkonsum unserer Gesellschaft, da mehr Wert auf bestehende Kleidungsstücke gelegt wird.„
Wieso finde ich Slowfashion ein so wichtiges Thema? Zum einen finde ich es wichtig auf die Umwelt und Nachhaltigkeit auch im Bereich Mode zu achten und zum anderen stehen bei mir auch Arbeitsverhältnisse in der Herstellung und die Bezahlung der Arbeiter:innen ganz weit oben. Deshalb habe ich angefangen mich zu fragen: Wie viel brauchen wir tatsächlich und wie viel würde nach nur einer Saison oder sogar ungetragen wieder im Müll landen? Ich finde das muss nicht sein. Slowfashion bedeutet für mich kein Verzicht, sondern ein bewusster Konsum. Ich werde z.B. mehr SecondHand kaufen um Ressourcen zu sparen, werde alte Teile weiterverkaufen, anstatt sie wegzuwerfen. Ein Vorteil von SecondHand Shopping ist außerdem, dass es den Geldbeutel schont. Gebrauchte Teile, manche sogar mit sehr guter Qualität, bekommt man für einen viel geringeren Preis. Und auch wenn man sehr weit auf dem Land wohnt und nicht direkt tausend ThriftShops um die Ecke stehen hat, kann man heutzutage ganz leicht über verschiedene Plattformen im Internet bestellen und sich alles bequem nach Hause liefern lassen. Aber ich möchte auch Label, die fair produzierte, nachhaltige und langlebige Kleidung herstellen, unterstützen. Denn davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge. Zudem gibt es auch schöne Projekte, bei denen Rucksäcke aus Meeresplastik hergestellt werden oder aus anderem Müll neue Kleidung recycelt wird.
Ein cooler Nebeneffekt, der aus diesem ganzen Aufwand resultiert, ist für mich das Bestreben nach Minimalismus. Je mehr ich mich mit solchen Themen auseinander gesetzt habe, desto mehr habe ich mir die Fragen gestellt: „Brauche ich so viele Klamotten?“ ; „Bin ich dann glücklicher?“; „Und was ist überhaupt eine Capsule Wardrobe?“
Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, meinen Kleiderschrank endlich rauszuschmeißen (der eh viel zu groß für meine kleine Wohnung war), hab ich mich tatsächlich für eine kleine Kommode und eine Kleiderstange entschieden. Und ja- es war die beste Entscheidung seit Langem! Alle Sachen wurden sortiert und jetzt besitze ich fast nur noch Lieblingsteile, Basics und ein paar Erinnerungsstücke von denen ich mich noch nicht trennen möchte. Es ist alles aufgeräumt, ordentlich gefalten und endlich habe ich einen Überblick über das ganze Klamotten Chaos. Das war ein sehr befreiendes Gefühl und ich kann jedem nur ans Herz legen sich auch mal mit den Themen Slowfashion und Minimalismus auseinander zu setzten. Denn es ist nicht nur besser für die Umwelt und für die Arbeiter:innen, sondern auch für die eigene Seele.
Vielleicht gefällt dem ein oder anderen sogar das Prinzip der Capsule Wardrobe. Über diesen Begriff bin ich dann auch noch gestolpert.. (Mittlerweile bin ich nicht mehr überrascht ständig auf neue Wörter zu stoßen) Ein Capsule Wardrobe beschreibt eine minimalistische Auswahl von ca. 30-40 Kleidungsstücken. Diese Auswahl kann dann auch noch seasonal auf 3-4 Monate begrenzt werden. Es gibt also für mich in diesem Bereich noch viel zu lernen und ich stehe erst ganz am Anfang.
So, und das war’s auch schon mit meinen Gedanken zu Slowfashion. Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen inspirieren sich mal Gedanken zu diesem Thema zu machen. Für mich war das auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema, was mich ab sofort in meinem Leben begleitet!
Quellen: